Rückblende: An diesem Morgen sitze ich auf meinem Bett und fühle nur eine endlose Leere und einen nicht mehr zu verleugnenden Schmerz. War das wirklich schon alles? Heute ist mein 34. Geburtstag und mein Leben macht weder Spaß noch Sinn. Ich fühle mich gelangweilt von meinem Leben in der Düsseldorfer Werber- und Partyszene. Gähnend schleiche ich durch die Welt. Obwohl so viel geschieht, ödet es mich an.

Ich stelle mir die Frage, welches Ereignis der vergangenen sechs Jahre mich wirklich erfüllt hat. Ganze zwei Erlebnisse fallen mir ein. Die Hochzeit meiner besten Freundin und eine verflossene Liebe. In beiden Storys spiele ich nur eine Nebenrolle. Es ist nicht mein Glück, sondern ihres.

Wann habe ich in meinem Leben zum letzten Mal eine Hauptrolle gespielt?

Keine angenehme Frage zu jener Zeit. Aber eine mit initiierender und nachhaltiger Wirkung. Diese Reise, die Ende der 1990er seinen Anfang nahm, hält immer noch an. Es ist die Suche nach mehr Erfüllung und…

Eine Reise zu mehr Sinn

Auch heute stolpere ich immer wieder über mich selbst. Es ist immer noch nicht angenehm zu erkennen, wenn ich mir mit meinem Ego mal wieder selbst im Wege stehe. Das tiefe Hinspüren hat mehr Tiefe und Sinn in mein Leben gebracht. Es fühlt sich nicht mehr langweilig und fad an, obwohl im Außen gar nicht mehr so viel geschieht. Vieles geschieht nun in mir. Besonders in Zeiten, in denen ich viel meditiere, ist das Leben spannend. Durch den Fokus auf Wahrnehmen schenkt mir das Leben einen tiefen Blick in die Natur der Dinge. Das ist kostbar, weil es den Fokus auf das lenkt, was wir schon erhalten haben. Manchmal bin ich irritiert über das, was ich dort vorfinde und immer häufiger auch erfreut, wenn sich mal wieder ein neues Tor purer Lebensfreude öffnet.

Heute gebe ich meine Erfahrungen an andere Menschen weiter und finde darin genau die Erfüllung, die ich damals so schmerzhaft vermisste. Mein Leben macht Sinn. Hier erzähle ich, warum das so wichtig ist. In der Rückschau erkenne ich, wie wichtig meine damalige Entscheidung für mein Lebensglück war. Auch wenn es einige Entbehrungen und Tiefs auf diesem Weg gab, hat sich jeder Schritt gelohnt.

Mit diesem Artikel möchte ich all jeden Mut machen, die aus einem sinnlosen Leben ausbrechen, um mehr Erfüllung und Freude zu finden. Wer sich einmal auf den Weg gemacht hat, kann nicht mehr zurück. Das Leben hört unsere tiefsten Wünsche und sorgt dafür, dass wir dranbleiben – manchmal auf uns unverständliche Weise.

Eigenverantwortung – dein wichtigstes Reisegepäck

Mit jedem Schritt wird dein Rucksack leichter. Du nimmst dich immer klarer wahr und verstehst dich besser. Du findest dich schneller zurecht, genauso wie Vielreisende ihre Furcht vor dem Unbekannten verlieren. Es bekommt einen Reiz, dich immer neu herauszufordern und genau das macht dich kraftvoll und selbstsicher.

Niemand nimmt dir Entscheidungen für dein Leben ab. Geschieht das doch einmal, wirst du dich bald wieder unwohl fühlen. Dein inneres Radar funktioniert nun besser. Bei dem Wie kannst du dir Unterstützung suchen aber bei dem Was nicht. Das ist so individuell, dass es dir keiner außer dir verraten kann.

Nur du weißt, was…

Die Entscheidung, hierfür die Verantwortung zu übernehmen und auch gegen Widerstände alles dafür zu tun, wird dich an dein Ziel bringen. Eine Kursteilnehmerin hat es mal als „fliegen lernen“ bezeichnet. Eine andere sagte, sie sei zu „ihrem Kern“ gelangt. Beides kann ich von außen betrachtet bestätigen. Es ist eine pure Freude, diesen beiden Frauen beim Leben zuzuschauen.

12 Schritte zu einem sinnerfüllten Leben

Über die Jahre habe ich sowohl bei mir selbst, als auch bei meinen Klienten beobachtet, dass bei dieser Reise immer dieselben Schritte erfolgen. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle, außer bei dem ersten Tor, das für alles andere öffnet.

Das sind die 12 Tore auf der Reise zu mehr Sinn und Erfüllung:

1. Tor: Wahrnehmen, was in dir ist.
Wenn du den Fokus nach innen wendest und dir erlaubst alles wahrzunehmen, was du dort vorfindest, lernst du dich besser kennen. Du erfährst immer besser, wer du bist bzw. nicht bist. Du kommst in Verbindung mit dir und darüber auch mit anderen.

2. Tor: Du öffnest dich für deine Gefühle.
Deine Gefühle sind eine gute Orientierungshilfe auf dieser Reise. Sie zeigen an, wenn du dich in die falsche Richtung bewegst oder die falsche Reisebegleitung gewählt hast. Durch sie erfährst lernst du deine Wünsche und Bedürfnisse kennen. Jedes einzelne davon zu spüren, macht dich nicht nur lebendiger. Es macht dich auch menschlicher.

3. Tor: Du erlaubst deinen Bedürfnissen da zu sein.
Wenn du deinen Bedürfnissen erlaubst, sich zu zeigen und sie dir mehr und mehr erfüllst, heilst du alte emotionale Wunden. Und du fühlst häufiger angenehme Gefühle. Du bist erfüllter im wahrsten Wortsinne.

Es heißt Bedürfnisse erfüllen! Erfüllung ist zwangsläufig das Gefühl, was folgt! Klick um zu Tweeten

4. Tor: Du glaubst nicht alles, was du denkst.
Ein wichtiger Punkt, denn solange du deinen (kritischen) Gedanken Glauben schenkst, bist du ihnen ausgeliefert. Du bist nicht deine Gedanken! Wenn es in mir mal wieder heiß her geht, sage mir, dass ich mehr bin als meine Gedanken. Das hilft mir, mehr Abstand dazu zu bekommen.

5. Tor: Du wendest dich dir selbst zu.
Wer sonst, wenn nicht du weiß, was du brauchst um glücklich zu sein. Das heißt nicht, dass du immer sofort alles gut finden wirst, was du in dir vorfindest. Es meint eher, dass du dir gegenüber freundlich, gütig und fürsorglich bist.

6. Tor: Du erkennst deinen wahren Wert.
Solange du dich über Leistung oder irgendetwas Äußeres definierst, erkennst du nicht den Wert deines Seins. Der Nebel lichtet sich durch Wahrnehmen und Loslassen von all dem, was du nicht bist. So erkennst du, wer du bist. Du siehst deine wahre Schönheit. Ich will dir nichts vormachen. Du siehst auch deine Schatten aber genau das hilft dir dabei, verborgene Potenziale zu entdecken.

7. Tor: Du lernst zu empfangen.
Für viele ist das eine Herausforderung. Wenn du dich für das Empfangen öffnest, fühlst du dich verletzlich. Besonders wenn du bis dato versucht hast, dem Leben mit Stärke zu begegnen, wenn du dich schwach gefühlt hast. Es lohnt sich, sich auf diese Erfahrung einzulassen.

Erst dann können dich die Geschenke des Lebens wirklich erreichen.

8. Tor: Du schließt Frieden mit deiner Vergangenheit.
Wenn ein Teil von dir noch in alten Geschichten feststeckt, kannst du dich nicht ganz in dein neues Leben hinein entspannen. Auf deiner Reise wirst du manche Erfahrung noch einmal erinnern, um sie dann endgültig loszulassen. Danach fühlst du dich leicht und beschwingt.

9. Tor: Du zeigst, wer du wirklich bist.
Du legst alle Masken ab, auch wenn dir das manches mal Furcht einflößt. Wenn du einmal erkannt hast, dass deine unverfälschte Persönlichkeit der beste Schutz vor Angriffen ist, beginnst du dich gern zu zeigen. Je mehr du das tust, desto glaubwürdiger wirst du. Dein Umfeld belohnt das mit Vertrauen.

10. Tor: Du findest heraus, was dein Herz wirklich will.
Auf deiner Reise fragst du dich immer wieder, ob du noch auf dem richtigen Weg bist. Du spürst in dich hinein, ob sich dein Leben stimmig anfühlt. Du fragst dich, warum du hier bist und was du hier realisieren willst. Das machst du solange, bis du ein Gefühl von Übereinstimmung spürst – immer und immer wieder.

11. Tor: Du erlaubst deinem Herzen, die Regie zu übernehmen.
Wenn dein Herz anfängt zu dir zu sprechen und du seine Sprache verstehst, bemerkst du, wann du auf dem für dich „richtigen“ Weg bist. Du beginnst, in diese innere Stimme zu vertrauen. Dadurch kannst du dich dem Lebensfluss hingeben und musst nicht mehr alles über den Verstand lösen.

12. Tor: Du folgst deiner Mission.
Der Grund warum du hier bist ist das, was manche Bestimmung nennen. Es ist ein innerer Ruf, den es zu entschlüsseln gibt. Das Leben hat seine eigene Sprache. Es zeigt uns durch Schmerz, wann wir mit etwas nicht einverstanden sind. Wenn du beständig dem Gefühl von Übereinstimmung folgst und hinter die Botschaften des Schmerzes schaust, tritt deine Mission – dein Warum – ganz von selbst hervor.

Resümee

Die Reise zu Sinn und Erfüllung ist für jeden Menschen eine sehr persönliche. Sie ist eine Erfahrungs- und Erkenntnisreise. Jeder Mensch geht diesen inneren Weg ein Stück weit alleine. Er schaut in seine Abgründe und in sein Licht. Es gibt Weggefährten aber es ist nicht sicher, dass sie bleiben. Sie sind die Spiegel, in denen wir uns selbst erkennen, wenn wir gerade ein bisschen die Orientierung verloren haben.

Auch wenn die Reise höchst individuell ist, diese Tore gehören auf dieser Reise für jeden dazu.

Welche Tore haben dich besonders angesprochen?

Eine gute Reise und alles Liebe

Claudia

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