Als ich 2014 begann mein Business zu digitalisieren, fühlte ich mich zunächst erschlagen von all den technischen Möglichkeiten. Wie sollte ich darüber jemals einen Überblick bekommen? Wenn du gerade in einer ähnlichen Situation bist, hast du auch schon darüber nachgedacht, welche technischen Tools und Tricks du wirklich für dein Business brauchst? Ich kann dich beruhigen, diese Frage ist völlig normal. Und ich erzähle dir in diesem Beitrag, warum diese Frage nicht die wichtigste ist.

Ich nutze nur Tools, die für die Abläufe in meinem Business benötigt werden. Oder ich wähle solche, die mir die Zusammenarbeit mit meinen Kunden erleichtern. Von Zeit zu Zeit passe ich die Tools den Veränderungen in meinem Business an. Einmal im Jahr unterziehe ich sie einer Ausmistaktion. Dann wird jedes Tool darauf geprüft, welchen Nutzen es mir wirklich bringt. Wenn ich ein Tool länger als drei Monate nicht genutzt habe, fliegt es raus. Hierdurch ist mein Business übersichtlich geworden. Es läuft in vielen Bereichen automatisiert oder zumindest teilautomatisiert. Mehr Automatisierung möchte ich nicht, weil es mich von dem entfremdet, was da geschieht.

Dein System bestimmt die Tools

Jedes Tool hat seinen Nutzen. Es gilt zu bedenken, ob es genau den Nutzen erfüllt, den du dir wünschst. Deshalb macht es keinen Sinn, sich mit Tools zu beschäftigen, wenn im Hintergrund noch kein System besteht.

Ein Beispiel:

Nehmen wir an, du bist beratender Dienstleister und möchtest deine Dienstleistungen zukünftig online vermarkten. Das klingt zunächst nach einer einfachen Entscheidung, die dir aber unendliche technische Möglichkeiten eröffnet. Du könntest den Anbahnungsprozess bis zum Kennenlerngespräch nahezu vollständig automatisieren. So z. B.:

  1. Automatisiertes Webinar
  2. Automatisierter Funnel
  3. Automatisierte Terminvereinbarung mit Link zum digitalen Meetingraum
  4. Nur das Gespräch wird noch persönlich geführt

Hierfür bräuchtest du Tools, die genau darauf abgestimmt sind, also ein Tool für jeden dieser Schritte. Wenn dieses Vorgehen nicht deinen Wünschen entspricht, wird sich ein anderer Ablauf ergeben. So ist es auch in meinem Business. Bei mir sieht es etwa so aus.

  1. Einladung in meine Welt über verschiedene Touchpoints
  2. Versenden einer automatisierten E-Mailreihe mit Einladung zur Interaktion
  3. Mehrere Kontaktmöglichkeiten auf dem Weg, wie z. B. meine Live-Webinare oder die IDEENGARTEN Unternehmerlounge
  4. Fachliche Information
  5. Automatisierte Terminvereinbarung
  6. Vorbereitete Materialien, die ich mit vorbereiteten Mails personalisiert versende

Mit einem Blick ist zu erkennen, dass du für den zweiten Ablauf andere Tools brauchst, als für den ersten.

Bevor du über Tools nachdenkst

Deshalb macht es Sinn, sich nicht zuerst mit Tools zu beschäftigen. Um die Überreizung der Datenflut schon im Vorfeld zu vermeiden, solltest du zunächst herausfindest, wohin die Reise überhaupt gehen soll und welche Abläufe sich hieraus ergeben. Hier ein paar Fragen zum Reflektieren:

  1. Wie viel Kundenkontakt wünsche ich mir in meinem neuen System?
  2. Was möchte ich am Ende verkaufen?
  3. Welche Strategie ist dafür sinnvoll?
  4. Wie sollte der Verkaufsablauf gestaltet sein, damit ich und meine Kunden sich damit wohl fühlen?
  5. Welche Schritte sind hierfür notwendig?

Wenn du dir hierüber klar geworden bist, ist die Frage nach den Tools leichter zu beantworten. Wenn Dein System als Idee steht, kannst du damit anfangen es in der Realität zu bauen.

Wer hat hier die Kontrolle?

Technische Möglichkeiten sind genau das. Nicht mehr und nicht weniger. Es sind nur Möglichkeiten. Optionen, die du nutzen kannst, oder auch nicht. Du bestimmst, was für dich Sinn macht. Nicht umgekehrt!

Die Routinen in einem Business ergeben sich aus deinen Präferenzen. Klick um zu Tweeten

Nicht aus dem, was die Technik dir vorgibt.

Solange dich die Technik noch überfordert und du versuchst all die Tools zu verstehen, hast du noch keine klare Strategie für dein neues Business. Die Überforderung resultiert daraus, dass du versuchst das Pferd von hinten aufzuzäumen. Technik kann und sollte immer nur ein Hilfsmittel für dein Business sein.

Erst die Strategie, dann die technische Umsetzung.

Wenn du die Antworten auf die oben erwähnten Fragen kennst, ergibt sich ein Ablauf. Du kannst beginnen, diesen Ablauf zu gestalten. Dabei wirst du so vorgehen wollen, dass es dir dabei gut geht. Je detaillierter du die einzelnen Etappen dieses Ablaufes durchdenkst, desto klarer wird dir, welche Voraussetzungen ein Tool erfüllen muss, damit es für dich passt.

Nun kannst du dich informieren und gezielt nach diesem Tool suchen. Ich verspreche dir, dass du in weniger als einem Tag wissen wirst, welches Tool du brauchst. Du kaufst das Tool und machst „nur“ für das gerade benötigte ein Tutorial. So gehst du Schritt für Schritt vor bis Dein System steht. Vielleicht verwirfst du Tools und tauschst sie aus, weil sie nicht deinen Vorgaben entsprechen. Aber du bist nicht mit dieser Fülle an Möglichkeiten konfrontiert, weil du von innen nach außen arbeitest. Das meint, dass du zur besseren Orientierung gut hinspürst, was für dich und dein Business stimmig ist.

Fazit

Je klarer deine Strategie ist, desto leichter wird dir die Auswahl der Tools fallen. Die Zeit, die du zu Beginn in die Strategie investierst, sparst du später doppelt und dreifach bei der technischen Umsetzung wieder ein. Die Strategie ergibt sich aus deinem Ziel. Genau genommen aus dem Problem, das du für deine Kunden löst. Deshalb beginnt alles mit einer stimmigen Positionierung. Damit erkennst du leichter, welche Prozesse in deinem Business tatsächlich benötigt werden. Eines ist auf jeden Fall wichtig zu bedenken:

Du gestaltest dein Business! Nicht die Technik… Klick um zu Tweeten

Blühende Geschäfte wünscht dir

Claudia

Das könnte dich auch interessieren:

10 Hürden bei der Positionierung und wie du sie mit Leichtigkeit meisterst
Live-Webinar – Deine erfolgreiche Positionierung

2 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert