„Puh, schon wieder an diesem Punkt – freundlich grüßt das Murmeltier!“ ging es mir durch den Kopf. An dieser Stelle war ich schon so oft, dass ich sie in Öl malen könnte, mit allen hässlichen Details.

Vielleicht geht es dir ja manchmal ähnlich? Du wachst eines Morgens auf und denkst: „Mist! Schon wieder dieses Thema. Ich dachte, damit wäre ich durch!“.

Aber das Leben, dieser Schelm, sagt: „Reingelegt! Auf ein Neues!“

Du erkennst, dass da noch massig Entwicklungspotenzial ist. Und weißt Du was? Das ist völlig okay und sogar gut so!

Meine 3 größten unternehmerischen Herausforderungen

Ich mache mich mal nackig und erzähle dir von meinen 3 größten Stolpersteinen, die mir während meines Markenaufbaus begegnet sind.


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Stolperstein 1: Eine unklare Zielgruppe

In den ersten Jahren habe ich die falschen Kunden angezogen und war unzufrieden mit meinem Online-Auftritt, weil der so gar nicht meiner Vision entsprach. Natürlich waren nicht die Menschen an sich „falsch“. Es war eher andersherum: Ich war nicht die beste Lösung für sie.

Ich zog zunächst Gründer ohne unternehmerische Erfahrung an. Sehr bald fand ich heraus, dass meine Angebote nicht umfassend genug für diese Zielgruppe waren, bzw. ihr Budget gesprengt hätten, wenn ich sie bis zum Erreichen ihres Zieles begleitet hätte. Deshalb gab es hin und wieder Kunden, die nicht die bestmöglichen Ergebnisse erzielten. Damals wusste ich noch nicht sicher, mit wem ich diese Ergebnisse am besten erziele. Erst als ich mehr und mehr Experten begleitete, also Unternehmer mit mindestens 3 Jahren Erfahrung in ihrem Bereich, erkannte für wen ich wirklich die beste Wahl bin.

Doch Selbstzweifel hielten mich noch davon ab, diese Zielgruppe stärker anzusprechen. Es war, als würde ich vor einer Tür stehen, hinter der ich meine idealen Kunden vermutete, aber ich traute mich nicht, anzuklopfen.

Stolperstein 2: Selbstzweifel im Gepäck

Stell dir vor, du hast über 30 Jahre Erfahrung in Marketing und Vertrieb, und trotzdem nagt der Zweifel an dir. Genau so ging es mir. Ich war mir unsicher, ob meine Arbeit gut genug für diese erfahrene Zielgruppe ist. Ich verglich mich ständig mit anderen Unternehmern und stellte mein Können infrage. Das sorgte dafür, dass ich gleichzeitig Gas gab und auf der Bremse stand – eine ziemlich anstrengende Geschichte!

Schließlich entschied ich mich, meine inneren Zweifel einem Realitätscheck zu unterziehen und mich für neue Erfahrungen zu öffnen. Mit dieser Entscheidung kamen mehr Selbständige mit langjähriger Erfahrung. Die Ergebnisse waren jedes Mal überzeugend.

Heute frage ich mich, warum ich mir nur so den Kopf zerbrochen habe. Genau das Gegenteil von dem, was ich befürchtet hatte, war wahr. Die erfahrenen Experten sind meine idealen Kunden. Sie erreichen mit mir exzellente Resultate. Die Zusammenarbeit macht Freude und fühlt sich leicht an. Sie bietet zudem noch genügend Wachstumspotenzial, um spannend und nie langweilig zu sein.

Stolperstein 3: Ein ineffektives Geschäftsmodell

Einer der wichtigsten Gründe, warum mich meine Kunden buchen, ist, dass ich bis heute 1:1 Mentorings anbiete. Der persönliche Kontakt liegt mir besonders am Herzen. Ihre Persönlichkeit und ihre Expertise wahrzunehmen und daraus eine stimmige Markenstrategie zu entwickeln, ist mein Sweet Spot. Klar, ich könnte wie viele andere Gruppenprogramme anbieten, aber das passt nicht zu dem persönlichen Deep Dive, den das Ideengarten-Programm meinen Kunden ermöglichen soll.

2021 kam ich an den Punkt, an dem meine Kapazitätsgrenzen mit meinem Zeit-gegen-Geld-Geschäftsmodell erreicht waren. Damit ich nicht völlig ausbrenne, musste ich skalieren oder ein Team aufbauen. Beides fühlte sich zunächst nicht besonders reizvoll an. Meine Erschöpfung zwang mich jedoch, nach einer Lösung zu suchen.

Nach einigem Überlegen stand fest: Ich würde aus meinem 1:1 Mentoring einen Productized Service mit 1:1 Etappen und einem digital geführten Prozess, in dem mein Kunde das Tempo selbst bestimmen kann. Dieser Prozess sollte mich zeitlich entlasten und meinen Kunden gleichwertige oder sogar noch bessere Ergebnisse ermöglichen.

Die Herausforderung war, diesen Prozess so aufzusetzen, dass er nicht mit zu vielen Videos überladen ist. Das ist vor allem dem Bedürfnis meiner Zielgruppe geschuldet, so wenig Zeit wie möglich mit noch mehr digitalen Inhalten zu verbringen. Denn die Informationsflut hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Gleichzeitig nimmt die Aufnahmekapazität bzw. die -bereitschaft vieler Menschen stetig ab. Außerdem ist meine Zielgruppe eher analog. Sie sieht den digitalen Raum als unterstützende Chance für ihr Business, der sie sich öffnen wollen, ohne ihr analoges Leben davon zu sehr beeinflussen zu lassen.

Das waren meine Anforderungen an den meinen Prozess:

Das Motto hieß: So einfach und zeitsparend wie möglich, mit möglichst hohem Mehrwert.

Wer diese Anforderung in seinen Angeboten selbst schon einmal umsetzen wollte, weiß:

"Einfach ist am schwersten!"

Vom Stolperstein zur Chance: Meine Lösungsansätze

Diese drei unternehmerischen Herausforderungen hatten das Potenzial, mein Geschäft zu ruinieren. Aber sie boten mir auch eine Chance, etwas Einzigartiges zu entwickeln, das es so auf dem Markt noch nicht gibt. Einfach aus den genannten Anforderungen heraus. Denn viele Unternehmer stehen vor ähnlichen Herausforderungen, finden aber in den gängigen Angeboten nicht das, was ihrem Wertesystem entspricht.

1. Klarheit über die Zielgruppe gewinnen

Aus der Praxis weiß ich: Eine unklare Zielgruppe ist die größte Bremse. Wenn du nicht weißt, auf wen du dich fokussieren sollst, kannst du deine Kommunikation nicht klar ausrichten. Das führt dazu, dass du wie ich zu Beginn unpassende Kunden anziehst.

Daher ist Zielgruppenklarheit die wichtigste Voraussetzung dafür, dass du die Kunden anziehst, mit denen du die bestmöglichen Ergebnisse erzielst. Warum das wichtig ist? Deine Kunden sprechen mit anderen über ihre Erfahrung mit dir. Deshalb solltest du bei deinen Produkten und deinem Service immer die bestmöglichen Ergebnisse im Blick haben.

Tipp: Es ist normal, wenn du von Zeit zu Zeit die deinen idealen Kunden aus dem Gespür verlierst. Du kannst solche Phasen nutzen, um dein Kundenprofil weiter zu schärfen. Es kann hilfreich sein, eine Collage (ähnlich einem Visionboard) für deinen idealen Kunden zu erstellen. Diese visuelle Darstellung hilft dir dabei, dich emotional mit diesem Menschen zu verbinden.

Wenn du dann Texte für deine Landingpage, Social Media Beiträge oder einen Newsletter erstellst, fühl dich in diesen Menschen ein, bevor du schreibst. Du wirst sehen, dass deine Inhalte mehr on point sind.

2. Selbstzweifel als Wegweiser verstehen

Selbstzweifel haben einen Nutzen! Sie dienen uns häufig dafür, nicht die komplette Verantwortung für unser Glück übernehmen zu müssen. Meist verbergen sich dahinter Glaubenssätze, die mit großem Erfolg verbunden sind. Hier einige Beispiele:

Jeder dieser Glaubenssätze hat das Potenzial, einen Erfolg vollständig auszubremsen. Ich weiß das, weil ich einige davon in den letzten 30 Jahren erkennen und liebevoll verabschieden durfte.

Tipp: Versuche diese Gedanken nicht zu schnell durch positive zu ersetzen, sondern erlaube dir zunächst, einen Moment wirklich mit ihnen zu sein. Meist gehören zu einem Glaubenssatz weitere Varianten. Indem du sie beobachtest und prüfst, ob sie heute noch wahr sind, entkräftest du sie. Sehr erhellend kann auch die Frage danach sein, welchen Nutzen dir dieser Gedanke bisher für dich hatte. Du kannst auch mit Mitgefühl hineinspüren, was ein Glaubenssatz emotional mit dir macht. Wenn es dir nicht gefällt, triff eine bewusste Wahl für einen Gedanken, der dir mehr dient und verabschiede den hinderlichen.

3. Geschäftsmodell an deinen Lifestyle anpassen

Vielleicht fragst du dich jetzt: „Ist es nicht selbstbezogen, mein Business-Modell an meinen Lifestyle anzupassen? Geht es nicht vielmehr darum, meine Angebote an die Bedürfnisse deiner Kunden anzupassen?“

Selbstverständlich ist Kundenorientierung wichtig, aber was nutzt dir das, wenn dein Geschäftsmodell nicht zu deinen Bedürfnissen und deinem Lifestyle passt?

Ich habe zum 2021 nur noch für mein Business gelebt. Zwar gab es noch meine Freunde, Familie und meinen Balkongarten, aber das hat all das nicht mehr ausgleichen können. Die Folge: Ich hatte das Gefühl, wertvolles Leben zu verpassen.

Tipp: Wenn du über dein Geschäftsmodell nachdenkst, beziehe dein gesamtes Leben mit ein. Frag dich, …

Dein Geschäftsmodell muss für dich UND für deine Kunden passen! Erst wenn du deine persönlichen Anforderungen geklärt hast, setze dich mit den Bedürfnissen deiner Kunden auseinander. Wenn du beides kennst, kannst du dein Geschäftsmodell besser anpassen.

Fazit: Unternehmerische Herausforderungen als Sprungbretter nutzen

Die hier genannten sind natürlich nicht die einzigen Stolpersteine, die dir beim Aufbau deiner Marke begegnen können. Ich habe diese ausgewählt, weil sie mir auch bei meinen Kunden häufig begegnen. Falls du dich gerade mit einem oder mehreren davon herumschlägst, weißt du jetzt, dass du damit nicht allein bist.

Gerade in unserer aktuellen Zeit (Oktober 2024) befindet sich die ganze Welt im Wandel. Niemand weiß wirklich, wohin wir steuern. Geschäftsmodelle, die früher funktioniert haben, eignen sich womöglich in Zukunft nicht mehr. Diese Unsicherheit löst Zweifel aus – das ist völlig normal. Die wenigsten von uns sind unerschütterlich und frei von Selbstzweifeln.

Sobald sich jedoch eine neue Perspektive gefunden haben, legen sich die Zweifel nach und nach. Wir fühlen uns wieder sicher in dem, was wir tun und sind.

Erinnern dich: Jeder Stolperstein kann zu einem Sprungbrett werden. Es kommt nur darauf an, wie du ihn nutzt.

Herzlichst
Claudia

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